Fassade Haus2

RECLAIM SPACE

Mai 2025

Wir DEgentrifizieren! Wir experimentieren. Wir kollaborieren. Wir überschreiben. Wir brechen. Wir tarnen unser Haus2 vor Aufwertung und steigenden Mieten 

+ Das Haus2 ist ein kollaboratives Haus für künstlerische Produktion aus allen Sparten. 

Wir bestimmen selbst und entscheiden mit, wie unser Stadtbild aussieht. Die Fassade wird durch die Aktion zur Außenhaut für das Konzept des Haus2 und die künstlerische Produktion der dort arbeitenden Künstler:innen. Für sie verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen in München permanent und sie sind mit starken Mietsteigerung konfrontiert. Aktuell müssen die Künster:innen schon “preisgedämpft” über 20.-/qm bezahlen. 

+ Kann künstlerische Gestaltung Produktionsbedingungen beeinflussen? Welche Aufgabe leitet sich daraus für uns Künstler:innen ab? “Ich glaube gerade in den jetzigen Zeiten der Budgetkürzungen an die starke Relevanz von Kunst. Die Aufgabe von uns Künstler:innen geht über das reine Verzieren und Schönmachen hinaus,”, sagt der Künstler und Initiatior Fabian Gatermann und fügt an. “für Subkultur und künstlerische Experimente braucht es dringend mehr Mut, Raum und Rückhalt in München.” 

+ Mit den Nutzer:innen von Haus2 hat er das Konzept entwickelt, die Fassade des Hauses als diskursiven, prozessorientierten Gestaltungsspielraum zu nutzen. Dazu wurde die komplette Fassade eingerüstet und die “kriminalisierte” Graffitiszene eingeladen mit den Künstler:innen des Haus2 in einen Austausch zu treten. Innerhalb einer Woche haben sie mit ihren Tags und ThrowUps das Haus2 im Dialog besprüht. Auf der Fassade werden die Signaturen lokaler und internationaler Graffiti Artists vom “ICH” zum “wir”. Graffiti öffnet sich auf der Fassade vom “Vandalismus” zu anderen Gewerke wie Licht- und Neonkunst, Performance, Mappings und weitere Kunstformen. 

+ Die Fassade wird zu einem multidimensionalen Kunstwerk, das gewollt diskussionsfreudig ist. Die Gestaltung mit Graffiti schafft einen Raum zwischen dem Dilemma der Aufwertung durch Kunst und Degentrifizierung. Sie wird zu einem bunten und wilden Gegenpol zur grauen Einheitsarchitektur. “Wenn die Stadt München nicht an ihrer eigenen Sättigung ersticken will, braucht sie Orte wie das Kreativlabor für inspirierende Ideen und neue Impulse. Die Münchner Bürger:innen und Politik möchten mehr organischen Wildwuchs, dann darf die Stadt diesen auch gerne weiter kultivieren und fördern.”, fordert Gatermann. 

Die Fassade wurde mit dem Kulturreferat der Stadt München und den Bezirksausschüssen 3/4/9 sowie der Kulturstiftung Oberbayern umgesetzt. Vielen Dank! 

Eröffnung der Fassade: 

Zum Kreativlabor Open 2025 ist eine Eröffnungsrede vor dem Haus2 am 17. Mai um 15:30 angesetzt.